„Corona Rebellen“ in Marzahn-Hellersdorf

Die selbsternannten Corona Rebellen tauchten in verschiedenen Zusammenhängen und Aktionsformen auf und bestimmten die Proteste in der Coronakrise entscheidend durch die Netzwerke ihrer Bewegung mit. Ab dem Jahr 2020 gab es etliche Versammlungen, von Flashmobs über Autokorsos bis hin zu Großdemonstrationen mit zehntausenden Teilnehmenden. Seit den ersten Maßnahmen bildeten sich immer mehr Gruppen, welche die vom Staat verhängten Pandemieregelungen für übertrieben oder sinnlos hielten. Mit den Querdenken-Gruppen in vielen Städten, den neuen Parteien, die sich aus ähnlichen Personenkreisen zusammensetzen, wie beispielsweise dieBasis (ehemals Widerstand 2020) sowie einer Vielzahl regionaler Orts- und Splittergruppen, entstand eine neue rechte Bewegung mit hoher Mobilisierungsfähigkeit. Seit den gesetzlichen Lockerungen der Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Juni 2021 haben die Aktivitäten und die Mobilisierungsfähigkeit spürbar nachgelassen. Übrig geblieben ist eine Szene von auf der Straße immer dynamischer agierenden Personen, in der eine Rethorik vom letzten möglichen Widerstand gegen die „Coronadiktatur“ vorherrscht. Dieses Narrativ hat viele Gemeinsamkeiten mit den Tag-X-Erzählungen der extremen Rechten, wie der Mord in Idar-Oberstein kürzlich bewiesen hat. Zudem zeigt dies, dass Gewalt als legitimes Mittel zum Widerstand gegen die verordneten Maßnahmen innerhalb der Szene akzeptiert wird. Dabei ist es aufgrund der Häufigkeit der geäußerten Tötungsabsichten aus der Szene wahrscheinlich, dass weitere schwere Gewalttaten folgen werden.

Im Folgenden möchten wir insbesondere auf die Aktivitäten der Marzahn-Hellersdorfer Zusammenhänge und Personen eingehen; dabei werden vor allem die Verbindungen zu extrem rechten Gruppierungen und Einzelpersonen dokumentiert. Im Sommer wirkte die Bewegung regional nur noch sehr eingeschränkt mobilisierungsfähig, daher haben wir uns hier für einen Rückblick entschieden. Durch die vermehrten Diskussionen um eine Impfpflicht und die bundesweit eingeführten 2G-Regelungen beginnen sich auch in Marzahn-Hellersdorf „Querdenker*innen“ wieder zu organisieren.

Die Anfänge und Treffpunkte

Die Marzahn-Hellersdorfer Corona Rebellen gründeten sich im Zuge der ab Mai 2020 regelmäßig stattfindenden Proteste gegen die pandemiebedingten Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens. Vorangegangen waren die „Hygienedemos“ genannten Versammlungen am Rosa-Luxemburg-Platz, koordiniert von der Gruppe Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand (KDW). Deren Akteure setzten sich von Anfang an aus einem Milieu zusammen, welches eine Mischung aus neu-rechten Theorien, Abneigung gegen Geflüchtete und Verschwörungserzählungen propagiert. Als Plattform für die Organisation wird der Messenger-Dienst Telegram genutzt, um sich auszutauschen und zu verabreden. Anfangs waren es nur ein Dutzend Menschen, welche sich jeden Montagabend am jeweiligen Rathaus in Marzahn oder Hellersdorf trafen. Ziel dieser Treffen war vor allem die Vernetzung, das Austauschen und das gegenseitige Bestärken. Es wird, wie bei Verschwörungserzähler*innen üblich, eine klare Linie zwischen den Verbündeten, die die vermeintlich drohende Diktatur erkannt haben, und den Menschen, die erst noch aufwachen müssten, gezogen. Damit kann auch Kritik einfach ausgeblendet werden, da Personen, die nicht die selben Auffassungen teilen, noch nicht „die Erkenntnis“ besitzen und daher noch vom System eingenommen sind.

Die Corona Rebellen wollten mehr geistig Verbündete um sich scharen. Regelmäßig wurden bei den montäglichen Treffen in Marzahn-Hellersdorf Kreidebotschaften auf dem Boden hinterlassen oder Luftballons aufgehängt, aber insgesamt gab es wenig Versammlungscharakter.

Teilnehmende des ersten Treffens der „Corona Rebellen“ am 25.05.2020 vor dem Rathaus Hellersdorf
(Foto: Selbstporträt, Telegram)
Kreidebotschaft „Freiheit in Gefahr – Was bist Du bereit zu tun?“ am 16.03.2021 vor dem Rathaus Hellersdorf

Im Zuge der weiteren pandemiebedingten Einschränkungen gestalteten sie Flyer mit dem Titel „Nimm die Maske ab“. Auf diesen wurde gegen die vermeintliche Sinnhaftigkeit von Masken argumentiert und dargestellt, welche Probleme diese verursachen sollen und wie sie Angst in der Gesellschaft verbreiten können. Im Subtext wird deutlich: Wir sind freie Menschen und haben deswegen das Recht, keine Maske tragen zu müssen. Nach vielen Treffen an den Rathäusern und auch mal im Gasthaus Marzahner Krug in Alt-Marzahn, wurde das Montagstreffen zu einem Infostand am Eastgate ausgeweitet. Dort wurden regelmäßig Werbematerialien von den Corona Rebellen wie Buttons oder Flyer verteilt. Zudem wurde aktiv das Gespräch mit den Bürger*innen gesucht, was dazu führte, dass die Gruppe stetig anwuchs; sie bot eine starke Anschlussfähigkeit für Gleichgesinnte in Zeiten der Krise und die Möglichkeit auf Gemeinschaft, Vernetzung und Perspektive. Ende letzten Jahres trafen die Corona Rebellen sich zu einem gemeinsamen „Lichtermarsch“, welcher in anderen Bezirken zeitgleich von anderen Corona Rebellen-Gruppen praktiziert wurde. Konzept des „Lichtermarsches“ war es, mit Kerzen spazieren zu gehen und auf die vermeintliche Bürde aufmerksam zu machen, die die Menschen gerade ertragen müssten, da sie keine Möglichkeit auf gesellschaftliche Teilhabe hätten.

Teilnehmende des Treffens am 29.06.2020
im Gasthaus „Marzahner Krug“
(Foto: Selbstporträt, Telegram)

Die Organisation dieser Treffen erfolgte öffentlich auf Telegram, später in geschlossenen Chats. Trotzdem sollte es immer die Möglichkeit geben, neue Leute mit einzubinden und eine möglichst geringe Hemmschwelle für Interessierte beizubehalten. Die Menschen sollten freundlich mit allen Neuen umgehen, solange diese kritisch mit den Maßnahmen sind. Waren sie das nicht, wurde recht schnell ein ganz anderer Ton angeschlagen und die sonst so friedlichen Menschen wurden bedrohlicher. Da die Corona Rebellen regional kaum öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen durchführen konnten, schöpften sie einen großen Teil ihrer Motivation aus überregionalen Demonstrationen, für welche sie bereit waren, quer durch die ganze Republik zu fahren.

Die Köpfe der lokalen „Corona Rebellen“

Zwei prägende Akteure in der Corona Rebellen-Lokalgruppe waren „Patrik“ und „Jens“, wie sie sich in Telegram-Chats nannten. Neben ihrer Anwesenheit auf fast allen Treffen, übernahmen sie vor allem funktionelle Aufgaben in der Gruppe. „Jens“ war von Anfang an mit dabei und ausschlaggebender Organisator der ersten Rathaus-Treffen. Auf den Versammlungen zeigte er sich als Netzwerker und allseits beliebter Aktivist. Er schien viele Leute persönlich zu kennen und versuchte, auch neue Personen stets zu integrieren. In den Telegram-Chats verhielt er sich eher zurückhaltend und schrieb nur selten Organisatorisches. Darüber hinaus war er bei nahezu jeder regionalen und bundesweiten Veranstaltung der Querdenken-Szene anzutreffen. „Patrik“ hingegen war in den Telegram-Chats sehr aktiv und zeigte klare Kante bei Leuten, die Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Bewegung hatten. Er stellte klar, dass es für sie momentan nichts Wichtigeres gebe, als den Unmut auf die Straße zu tragen. Neben seiner Teilnahme an Chat-Diskussionen, übernahm er auf Treffen oft organisatorische Aufgaben. Bei den unangemeldeten Montagsspaziergängen beispielsweise, lotste er die Leute von dem über Telegram vereinbarten Treffpunkt weiter zu dem Ort, wo der eigentliche Spaziergang starten sollte. Dabei war er stets darauf bedacht, keinen potenziell Störenden den Treffpunkt zu verraten. Er versuchte dabei eine Gratwanderung zwischen Offenheit und Klandestinität zu meistern. „Patrik“ stand stellvertretend für die deutliche Radikalisierung der Corona-Leugner*innen; er rief kontinuierlich dazu auf, mit aller Konsequenz auf die Straße zu gehen. Menschen, die die Demonstrationen in Frage stellten oder Angst vor möglicher Repression hatten, verurteilte er aufs Schärfste und machte ihnen deutlich, dass sie nichts bei den Corona Rebellen zu suchen hätten.

„Corona Rebellen“-Aktivist „Jens“ am 04.11.2020 bei
„Querdenken 30“ auf dem Alexanderplatz
(Foto: Kim Winkler)

Der „Autocorso-Ost“

Ab Mitte Januar 2021 wurde das Konzept des Autokorsos, das bereits von Attila Hildmann und dem später entstandenen „Autocorso-West“ erprobt wurde, auch in Marzahn-Hellersdorf mit dem „Autocorso-Ost“ angewendet. Auf den wöchentlich stattfindenden Veranstaltungen, vom Parkplatz neben dem U-Bahnhof Hönow ausgehend, fanden sich zur Hochzeit eine hohe dreistellige Zahl an Fahrzeugen ein. Das Spektrum der Teilnehmenden reichte von regionalen Corona-Leugnern bis zu bundesweit angereisten Personen. Auffällig war dabei, dass die Organisator*innen die selben wie beim „Autocorso-West“ waren. Durch das höhere Potenzial an Teilnehmenden entwickelte sich dieser Korso zum Prestigeprojekt der Szene und fand mit dem Ex-Schlagersänger Björn Winter sogar eine Art Kultfigur. Mit den wärmeren Jahreszeiten und der Lockerung der staatlichen Maßnahmen wurde der Korso zunehmend kleiner und findet als „Autocorso-Berlin“ unregelmäßiger und nur noch mit mittlerer zweistelliger Personenzahl statt. Durch den Korso konnte über ein halbes Jahr extrem rechte Propaganda im Bezirk verbreitet werden. Auch wenn bis jetzt keine neuen regionalen Organisationsstrukturen gebildet wurden, zeigt der „Autocorso-Ost“ das hohe Potenzial für rechte Mobilisierungen von Verschwörungsideolog*innen in Marzahn-Hellersdorf.

Die Rolle der AfD

Die AfD spielte bei den Corona Rebellen fast von Anfang an eine tragende Rolle. Spätestens Ende 2020 fand vor allem Gunnar Lindemann, Direktkandidat für den Wahlkreis Marzahn-Nord, den Weg in den inneren Kreis der Gruppierung. Er bezeichnete „Bürgerinitiativen“ wie die Corona Rebellen beim Parteitag der Berliner AfD in Schönwalde-Glien als „Vorfeldorganisationen“ der AfD, mit denen zusammen gearbeitet werden müsse. Seine Teilnahme an nahezu allen Berliner Veranstaltungen der Querdenken-Bewegung zeigt dieses Vorhaben auf. Er war reges Mitglied im Telegram-Chat der Marzahn-Hellersdorfer Lokalgruppe und sehr oft auf den regelmäßigen Aktionen der Corona Rebellen anzutreffen. Dies traf einerseits auf die montäglichen Lichtermärsche und andererseits auch auf den „Autocorso Ost“ zu. Dabei filmte er häufig sich selbst oder dokumentierte das Geschehen mit einem Facebook-Video.

Sowohl beim „Autocorso-Ost“ als auch bei den montäglichen Lichtermärschen tauchten die AfD-ler*innen mit nahezu allen Protagonist*innen des Bezirks auf. Dazu zählten neben Anneliese Dummer, die im Wahlkreis Marzahn-Mitte kandidiert, und Vadim Derksen, Chef der Jungen Alternative und Direktkandidat für Mahlsdorf und Kaulsdorf-Süd, auch Patrick Fritsch, Direktkandidat für Biesdorf und Marzahn-Süd. Die AfD nutzte damit jede Woche die Chance, sich direkt mit Wähler*innenpotenzial und möglicherweise zukünftigen Parteiaktivist*innen auszutauschen. Auch Bernd Pachal, wegen antisemitischer Äußerungen mit seinem Austritt einem Ausschluss aus der AfD zuvor gekommen, war bei den Veranstaltungen anwesend und nutzte den Autokorso, um mit einem auf dem Dach seines Autos aufgeschnallten Lautsprecher seine politischen Ansichten zu verbreiten. Mit im Auto saßen dabei seine ehemaligen Parteifreunde. Im Telegram-Chat der Corona Rebellen sind er und Daniel Birkefeld, Mitglied der Bezirksverordneten-Fraktion der AfD, sehr aktiv in den dort stattfindenden Diskussionen und geben beispielsweise Tipps, wo ohne das Tragen von Masken eingekauft werden könne. Nebenbei werben sie in der Gruppe unterschwellig für die AfD. Beim Lesen des Telegram-Chats wurde klar, dass viele der Corona Rebellen potenzielle AfD-Wähler*innen sind. Sie bezogen sich oft positiv auf die AfD, nahmen Lindemann und Co. in Schutz und regten sich mit ihnen gemeinsam über die „Altparteien“ auf. Einige schrieben sich zu bestimmten Themen in privateren Chats und sogar Wahlwerbung wurde zumindest solange toleriert, wie sie nicht zu offensichtlich war.

Bernd Pachal am 30.07.2021 bei der Abschlusskundgebung des Autokorsos am Hackeschen Markt
(Foto: Paul Hanewacker)

Verbindungen zu „Querdenken 30“ und anderen Einzelpersonen

Während die Corona Rebellen viele kleine, bezirksinterne Veranstaltungen machten, waren sie auch auf nahezu allen großen Querdenken-Demonstrationen in der Innenstadt anzutreffen. Dort vernetzten sie sich vor allem mit anderen Bezirksgruppen der Corona Rebellen. In den Telegram-Chats wurden begeistert Videos und Aktionen hauptsächlich von Attila Hildmann, und Nikolai Nerling geteilt und diskutiert. Die Radikalität dieser beiden schien der Gruppe zu gefallen.

Eine Person, die auch in anderen Zusammenhängen auffällt und eine rechte Gesinnung vertritt, ist Daniela Schenk, eine selbsternannte Journalistin. Sie ist auf vielen Corona-Demonstrationen und Kundgebungen zu finden, macht dort laut eigener Aussage professionell Fotos und Videos und lädt diese auf ihren YouTube-Kanal „Huerdenflug“ hoch. Zudem hat sie einen eigenen Telegram-Chat mit demselben Namen, in dem ihre leugnende Position zu Corona klar zu erkennen ist. Ihre Rolle bei den Corona Rebellen Marzahn-Hellersdorf war nicht eindeutig. Offensichtlich waren ihre persönlichen Verbindungen zu Menschen wie zum Beispiel „Jens“. Sie war auf den ersten Treffen anwesend und wetterte lautstark gegen die Maßnahmen und die „Corona-Diktatur“. Oft hat sie Fotos von den Teilnehmenden gemacht und wollte Interviews mit ihnen und Passant*innen führen. Ihr lokales Engagement ließ mit der Zeit stärker nach.

Daniela Schenk und ihre Mitstreiter am 30.05.2020
bei einer Veranstaltung im Mauerpark
(Foto: Igor Netz)

Verschwörungsideologische „Demo-Touren“

Mit dem Ende des Winters 2020/2021 setzt die verschwörungsideologische Szene stark auf sogenannte „Demo-Touren“, bei denen verschwörungsideologische Inhalte mit dem entsprechenden Kulturangebot verbunden werden. Diese Touren werden oft abseits von den großen Demonstrationen in Mitte angeboten, auch um den Verboten von Massendemonstrationen mit großen Wagen durch Dezentralisierung entgegen zu wirken. In Marzahn-Hellersdorf fanden mehrere solcher Veranstaltungen statt, entweder vom S-Bahnhof Marzahn oder vom Theaterplatz in Hellersdorf ausgehend. Die Teilnehmenden der Veranstaltung sind überwiegend Sympathisierende oder Mitglieder der aus den Coronaprotesten gegründeten Partei dieBasis. Als Redner und Mitorganisator der Veranstaltungen tritt der Marzahn-Hellersdorfer Direktkandidat für dieBasis, Dietmar Lucas, auf, der sein Parteiengagement inzwischen jedoch wieder beendet zu haben scheint.

Dietmar Lucas am 03.07.2021 auf der
„Querdenken-Demo-Tour“ in Hellersdorf
(Foto: Paul Hanewacker)

Ausblick

Durch die schwer vorherzusehende Entwicklung der Pandemie ist eine Wiederkehr von Massenversammlungen mit über 10.000 Menschen aus dem Spektrum der Corona-Leugner*innen nicht auszuschließen. Zwischen Ende April und Anfang November war es relativ ruhig um viele Telegram-Kanäle. Es wurde von einer stetigen Destabilisierung der Szene ausgegangen. Die Lockerungen im Sommer und die Möglichkeiten unter 3G wieder am sozialen Leben teilzuhaben, schienen viele „Querdenker*innen“ zu besänftigen. Auf Bundesebene kam es aufgrund der ausbleibenden Erfolge und einiger Covid-19-Fälle (u.a. bei Dietmar Lucas) vermehrt zu Auseinandersetzungen und Spaltungen. Es ist jedoch eine Szene aus erfahrenen Aktivist*innen entstanden, welche in einem Zeitraum von über einem Jahr zunehmend professioneller auftrat und auch hinsichtlich der Organisierung von verschiedenen Widerstandsformen dazulernen konnte. Diese verfügt in Marzahn-Hellersdorf über enge Kontakte in die lokale AfD und kann sich weiterhin auf einen, im Verhältnis zu anderen Bezirken, großen Rückhalt innerhalb der Bevölkerung für ihre Themen und Mobilisierungen stützen. Seit den Beschlüssen über die 2G-Regelungen werden in den Telegram-Chats die Rufe über Diskrimierung der Ungeimpften wieder laut. Zudem wurde Mitte November zu neuen Aktionen aufgerufen – unter dem Namen „Straßenaufklärung“ und mit Slogans wie „Wir erschaffen uns unsere Zukunft selbst“ laufen Corona Rebellen durch Berlin und klären über das vermeintlich harmlose Virus und die „teuflische Impfung“ auf. Auch starteten die Montagsspaziergänge durch den Bezirk im November wieder. Es ist davon auszugehen, dass mit den neunen Verordnungen des Bundes auch die „Querdenker*innen“ und Corona Rebellen wieder mehr Zulauf finden und vermehrt in Aktion treten. Die neu geschaffenen Verbindungen zwischen Faschist*innen, Esoteriker*innen, Antisemit*innen und weiteren Verschwörungsideolog*innen müssen im Auge behalten und verstärkt Teil antifaschistischer Interventionen werden.

Für eine radikale Analyse und Kritik der ideologischen Grundaspekte der Corona Rebellen empfehlen wir die Lektüre des Readers "Mobilisierbare Deutsche – Eine politische Einordnung der Corona Rebellen" der antifaschistischen Gruppe eklat_ms (Münster 2021), zu finden hier: https://eklatmuenster.blackblogs.org/2020/03/22/broschuere-mobilisierbare-deutsche/